Um ihre lebendige Tanzkultur zu ehren, wird die Stadt Dortmund Anfang nächsten Jahres erstmals den Clubpreis vergeben. Gemeinsam mit dem Kulturbüro und Vertreter:innen der städtischen Kulturpolitik hat die Interessengemeinschaft Dortmunder Club- & Konzertkultur e. V. verschiedene Kriterien formuliert, die es für diese neue Auszeichnung zu erfüllen gilt: Neben einer klaren, musikalischen Ausrichtung und einer Nachwuchsförderung der regionalen Szene spielen auch die Gleichbehandlung der Besucher:innen und Awareness-Konzepte eine wichtige Rolle.
Die Idee
Welche Dortmunder Clubs bieten das ansprechendste Gesamterlebnis? Und wer leistet somit den größten Beitrag zur Clubkultur? Erstmals vergibt die Stadt Dortmund eine Auszeichnung, um die lokale Szene zu supporten! Damit soll deutlich gemacht werden, dass die verschiedenen musikalisch-künstlerischen Programme fester Bestandteil der städtischen Kulturlandschaft sind. Hinzu kommt der Preis „Beste Initiative“, der Clubs ehrt, die mit Blick auf verschiedene Bewertungskriterien (z. B. herausragendes musikalisches Programm oder Nachwuchsförderung) besonders viel Engagement beweisen.
Der Ablauf
Bis Ende Oktober 2024 hatten interessierte Dortmunder Clubs die Möglichkeit, per Bewerbung ins Rennen zu gehen. Wer den Titel „Bester Club 2024/25“ erhalten soll, entscheiden neben einer Jury auch die Clubgänger:innen selbst: „Das Ergebnis der Abstimmung wird als Publikumsstimme gleichberechtigt in der Jury gewertet“, so die Initiator:innen. Noch bis zum 30. November läuft die Abstimmung; die feierliche Preisverleihung findet am 20. Februar 2025 statt. Dann erhalten die beiden Sieger-Clubs nicht nur ein Preisgeld und eine Ehrungsplakette – sie dürfen fortan auch mit der Formulierung „Ausgezeichnet von der Stadt Dortmund“ werben. Hier geht’s zum Voting!
Die Clubs
Die Großmarktschänke
Nice Up!, Killing me softly, Rock it! oder La Noce Tropical – so bunt die Titel der Partyreihen in der Großmarktschänke klingen, so abwechslungsreich gestalten sich auch die Abende im Club am Heiligen Weg. Hip-Hop-Sounds, Soul, aber auch Indie-Rock kommen in der Sixties-Atmosphäre zwischen Vintage-Möbeln, Mustertapeten und Tanzflächen-Teppich bestens zur Geltung. Und so ist die Dortmunder Großmarktschänke tatsächlich für viele Besucher:innen zu einer Art zweitem Wohnzimmer geworden! Neben dem regulären Clubprogramm bietet das Team mit der „Lokalrunde“ Bands und Künstler:innen aus der Umgebung Auftrittsmöglichkeiten: „Für unsere »Lokalrunde« haben wir alles am Start, was man braucht – Club, Bühne, Anlage, Mikros und Licht!“
Die Großmarktschänke, Heiliger Weg 60g, Dortmund
FZW
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Dortmunder U befindet sich das Freizeitzentrum West (kurz: FZW), das ein vollgepacktes und genreübergreifendes Paket aus Partys, Konzerten und Kultur bietet. Während die FZW-Halle rund 1.400 Besucher:innen Platz bietet, geht es im Club etwas kleiner und gemütlicher zu. In beiden Areas finden regelmäßig Club-Events statt: Ob 30+ Sause, 90er- und 2000er-Sounds, Rabenschwarze Nacht (EBM, Industrial, Gothic), Revival-Partys oder Fisch sucht Fahrrad (Deutschlands größte Single Party) – die Partys im FZW sprechen ein breites Publikum an. Im Sommer lockt zudem der Außenbereich mit Beach-Atmosphäre.
FZW, Ritterstr. 20, Dortmund
Oma Doris
Direkt an der Reinoldikirche gelegen befindet sich Dortmunds ältester aktiver Club: Oma Doris ist sozusagen das Tor zum Brückstraßenviertel. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Tanzcafé, das bis heute nichts vom Charme der Seventies verloren hat. Die Partyreihen in dieser Club-Institution bedienen sämtliche Geschmäcker: Hardtechno (Three Sins Club), House und Funk (Discoland) sowie 90s und 2000s (Hits don’t lie) wechseln sich regelmäßig mit Indie, NDW, 80s Pop und Tech House ab. Hinzu kommen Special Events wie etwa am 24. Dezember, wenn Juliet Sikora ihre „Jingle Beats“ auflegt.
Oma Doris, Reinoldistr. 2–4, Dortmund
Stollen134
Westenhellweg, Hausnummer 134 – hier geht es hinab in den Stollen! Der Technoclub für alle Formen der elektronischen Musikkultur befindet sich somit inmitten der Dortmunder City und möchte ein buntes Publikum ansprechen: „Wir bemühen uns stetig darum, unsere Clubnächte zu einem Erlebnis zu machen, bei dem sich möglichst alle Menschen wohlfühlen.“ Das Team des Clubs wolle einen Raum schaffen, der für ein diverses Publikum eine sichere Party-Atmosphäre bietet. Auf dem Schichtplan stehen in den nächsten Wochen unter anderem die Reihen Kinder der Nacht (Hardtechno, 16. November), Dysphoria (Hardtrance, Hardtechno, 23. November) und das Rave Cave Weekend (29. und 30. November).
Stollen134, Westenhellweg 134, Dortmund
subrosa
Living Room, Live Club und Music Bar: Das subrosa in der Gneisenaustraße versteht sich als „Hamburgs südlichste Hafenbar“, in der ganz unterschiedliche Abenteuer zu erleben sind: Vom Friday Night Music Club über Live Gigs und wechselnde DJ Sets bis hin zu einem der dienstältesten Poetry-Slams Deutschlands – dienstags bis samstags öffnet das subrosa in der Dortmunder Nordstadt jeweils ab 19:00 Uhr seine Pforten. Zudem kann der Club auch privat gemietet werden: Die Location bietet Platz für Partys mit bis zu 150 Personen.
subrosa, Gneisenaustr. 56, Dortmund
Tresor.West
„Vor circa 18 Jahren hatte ich schon einmal den Plan, in der Nähe meines Geburtsortes Werl einen Tresor.West aufzubauen, als Pendant zum Berliner Tresor“, blickt Dimitri Hegemann, Initiator des berühmten Technoclubs in der Hauptstadt, zurück. Ende 2019 war es dann so weit: Unter der heutigen Ausstellungshalle für die Lichtinstallationen von Phoenix des Lumières entstand ein Dortmunder Ableger, der sich heute als ein Ort für Künstler:innen versteht, an dem auch neue DJ-Karrieren starten. Die „kleine Schwester des Tresors in Berlin“ hat sich in kürzester Zeit zu einer Topadresse für elektronische Musik und Clubkultur gemausert – und das weit über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus. Am 16. November heißt es auf Phoenix West zudem „Tresor.West Birthday with Ellen Allien“ – denn eine halbe Dekade hat der Club dann ja bereits auf dem Buckel.
Tresor.West, Phoenixplatz, Dortmund
Weinkeller
Clubnights im Backsteingewölbe: Auch der Weinkeller Dortmund ist aus der städtischen Partylandschaft nicht mehr wegzudenken. Der einstige Lagerraum für – wer hätte es gedacht? – Wein bietet heute zwei Floors zum Feiern und Tanzen zu 90er-Beats, Gitarrensounds und Hip-Hop. Obendrauf kommt eben dieser einzigartige Charme des Clubs, bietet er doch dank seines alten Gemäuers ein ganz besonderes Ambiente. Neben den regelmäßigen Partynächten (mittwochs bis samstags) finden im Weinkeller aber auch immer wieder ruhigere Events statt: Bei Floh- und Designer-Märkten etwa darf entspannt gestöbert und geshoppt werden.
Weinkeller, Märkische Str. 22, Dortmund
Wir gehen aus!