Ein Katzensprung entfernt: Ausflüge in die Niederlande

Maastricht lohnt nicht nur für einen Tagesausflug. Foto: Adobe Stock
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Die Nähe zur Niederlande macht es uns leicht, für ein Wochenende oder auch nur für einen Tag zu Grenzgänger:innen zu werden. Wer zum Katzensprung ansetzt, kommt bis nach Drenthe, Maastricht oder Zwolle. Wir haben uns zum Sprung bereit gemacht.

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Idee Nr. 1: Für Genussmenschen

Zugegeben, man muss mit dem Frühtau unterwegs sein, damit sich ein Ausflug nach Maastricht lohnt. Aber die zwei Stunden Fahrt sind gut investierte Zeit, denn die niederländische Stadt scheint genau für Genussmenschen erbaut worden zu sein. Architektur, Kulinarik, Kultur – in Maastricht streichelt alles das Wohlbefinden.
Nicht nur Freund:innen des gepflegten Buches sollten einen Abstecher in die Dominikanerkirche in ihre Route einbauen. Seit die Kirche vor mehr als 200 Jahren nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck dient, war hier schon alles Mögliche untergebracht: ein Schlangenhaus, eine Fahrradstation oder ein Karnevalsaal. Und heute ist sie der schönste Aufenthaltsort, den man sich für Bücher vorstellen kann. In der Buchhandlung Dominicanen finden die Besucher:innen alles, was das Bücherherz braucht zum Glücklichsein. Und wer möchte, kann im ehemaligen Priesterchor auch ein Stück Kuchen und einen Tee genießen. Und noch eine Kirche, die keine Kirche mehr ist, sondern Restaurant, beeindruckt: Das Spencer’s in der Kirche des Kruisherenhotel. Wer nicht in den Genuss kommt, hier zu speisen, sollte zumindest einen Blick reinwerfen.

Ausflug in die Niederlande: Von Dinos und anderen Tieren

Sie sind seit vielen Millionen Jahren ausgestorben und haben doch nichts an ihrer Faszination verloren. Selbst unsere „Zocker-Generation“ fährt auf Dinos ab. In Zwolle im „anderen Holland“ ist gleich ein ganzer Park den Giganten gewidmet.
In nur etwa zwei Stunden können die Kinder in die Urzeit abtauchen. Im Dinoland können die Besucher:innen die knuddeligen wie die scharfzahnigen Urviecher in Plastikform streicheln. Und wer nicht nur gucken und ein bisschen lernen möchte, kann sich einen Schnitzeljagd-Pass aushändigen und anschließend den großen Paläo-Forscher raushängen lassen. Neben Stationen zum Schauen können die jungen Besucher:innen auch ihre Energie loswerden. Der Hochseil-Parcours hat es echt in sich. Man kann klettern, sich auf einem Spielplatz austoben und eigene Fossilien aus dem Stein hauen.

Das Dinoland in Zwolle. Foto: Alexandra von Braunschweig

Und wenn man schon mal grob in der Gegend ist, kann man auch noch ein Dreiviertelstündchen nach Arnheim fahren, denn Burger‘s Zoo ist ebenfalls einen Besuch wert. Die Tiere sind hier nicht in kleinen Gehegen untergebracht, sondern die Naturregionen sollen den Tieren einen so natürlichen Lebensraum wie möglich bieten. So ist etwa Burger‘s Rimba dem tropischen Regenwald Malaysias nachempfunden. Der Malaienbär streift hier durchs Gebüsch. Aber auch Warane lassen sich beim Züngeln beobachten.
Der Weg über die Brücke führt zum Mangrovenwald. Der ist sogar der größte überdachte Mangrovenwald der Welt und einem Naturschutzgebiet in Belize nachempfunden. Star des Areals ist ohne Frage die Rundschwanzkuh. Es ist eine Freude, das sehr urzeitlich wirkende Tier beim Bahnenziehen zu beobachten.

Niederlande-Trip: In Drenthe im Gefängnis übernachten

Ein Flüsschen umschließt das Gelände. Dazu viel Grün. Eingeschossige Backstein-Häuschen kuscheln sich aneinander. Kurz: Idylle pur.
Selbst mit viel Fantasie fällt es schwer, sich vorzustellen, dass hier einmal die „schweren Jungs“ ihre Zeit absitzen mussten.
In der Haftanstalt von Veenhuizen in der niederländischen Provinz Drenthe waren etwa Mitte des 19. Jahrhunderts zwischen 1200 und 2000 Verbrecher untergebracht. Unter ihnen die schlimmsten Krimellen des Landes – was der Anstalt auch den Namen „Alcatraz der Niederlande“ eingebracht hat.
Heute ist das Gelände nicht nur Idylle pur, sondern auch ein Museum. In dem U-förmigen Gebäude bekommen die Besucher:innen einen guten Überblick über die Macht des Richtens und des Strafens, wie sie damals im Königreich zum Einsatz kamen.

Das Gefängnis Veenhuizen lässt sich nicht nur besuchen, sondern hier können Gäste auch übernachten. Foto: Alexandra von Braunschweig

Folterwerkzeuge sind hier zu sehen, deren Wirksamkeit auch Kindern ohne jede weitere Erläuterung deutlich wird. Aber auch aktuelle Fälle werden im Gefängnismuseum nacherzählt.
Der Sondertrakt für die ganz Schlimmen der Schlimmen sieht ebenfalls so aus, als wären die Häftlinge gerade erst ausgezogen. Hier mussten diejenigen ausharren, die sich in „Alcatraz“ danebenbenommen haben. Stellenweise wurden die Gefangenen im Sondertrakt auf einer Liege fixiert – auch diese Zellen sind begehbar und hinterlassen einen besonderen Eindruck.
In Veenhuizen ist aber nicht nur ein Besuch möglich, sondern auch das Abenteuer, einmal im Gefängnis zu übernachten. Zwar nicht in einer Zelle, aber immerhin in den Wärterhäusern – mit Küche, Bad, Schlaf- und Wohnzimmern. Schöne Ferienwohnungen, aber mit dem Flair des Außergewöhnlichen.

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