Sie sind vor den Augen einer ganzen Generation aufgewachsen: Im Alter von nur zwölf Jahren starteten die Zwillinge Heiko und Roman Lochmann aus ihrem Kinderzimmer in Hessen eine beispiellose Karriere. Über YouTube sammelten sie Millionen von Fans mit Songparodien, Comedyvideos und schließlich ihren Eigenkompositionen, die auch auf vier Alben gepresst wurden. Im September erscheint mit „Kapitel X“ das letzte Album, schon im Mai lief das letzte YouTube-Video der beiden Jugendidole. Nicht das Ende, wie sie uns im Interview verrieten.
Ihr seid gerade mal 20 Jahre jung, bringt am 13. September euer letztes gemeinsames Album „Kapitel X“ heraus und geht auf Abschlusstournee mit großem Finale in Dortmund. Wofür steht „Kapitel X“?
Manchmal muss man loslassen, um weiter seinen Weg gehen zu können. Und jetzt ist es auch soweit und wir beenden das Kapitel „Die Lochis.“ Das Album „Kapitel X“ steht für einen gemeinsamen Schritt in ein neues Kapitel. Auch wenn noch keiner so ganz weiß, wie das aussehen wird.
Was hat euch veranlasst, jetzt ein neues Kapitel aufzuschlagen?
Am Ende haben wir auf unser Herz gehört und das hat uns gesagt, dass es jetzt die richtige Zeit dafür ist. Wir sind mittlerweile 20 Jahre alt, wir spüren, dass wir uns weiterentwickeln und verändern und wir fanden es wichtig, diese Veränderung zu akzeptieren. Wir wollen unseren Fans die Möglichkeit geben, sie auf diesen Schritt ins nächste Kapitel mitzunehmen.
Seit 2011 seid ihr bei YouTube aktiv, habt anfangs aus dem heimischen Wohnzimmer gesendet. Wie seid ihr eigentlich zu YouTube gekommen und welchen Inhalt hatte euer erstes Video?
Wir hatten schon immer so ein „kreatives“ Feuer, was in uns brennt. In der Grundschule haben wir schon begonnen, bei uns im Kinderzimmer Musik zu machen, das hat sich ja bis heute quasi nicht verändert und ist mit Abstand unsere größte Leidenschaft. Wir sind zwei kleine oder große Rampensäue und deswegen war es irgendwie die logische Konsequenz, dass es uns irgendwann in die Öffentlichkeit treibt.
Inzwischen seid ihr in der Lanxess Arena aufgetreten, habt ein Gold-Album, spielt im Herbst eure fünfte Tour und seid in den Rat für Digitalethik einberufen worden. Wie habt ihr die letzten zehn Jahre erlebt?
Die letzten Jahre waren wie ein Rausch, aber im positiven Sinne. Alles wurde größer und ging oft sehr schnell, wir lebten unseren Traum und trotzdem zog manches auch irgendwie ein bisschen an uns vorbei. Die letzten Jahre haben uns auf jeden Fall reifer und abgeklärter gemacht, wir sehen heute viele Dinge mit anderen Augen und das ist auch gut so.
Apropos Digitalethik: Was würdet ihr niemals senden?
Die Songs vom neuen Album… die sind bis zum 13.9. noch super geheim!
Manchmal muss man loslassen, um weiter seinen Weg gehen zu können.
Wer sind eure Vorbilder?
Richtige Vorbilder hatten wir eigentlich noch nie, weil wir unseren eigenen Weg gehen wollen. Aber wir haben viele Inspirationen und Künstler, die wir bewundern. Von Cro oder Drake bis hin zu Linkin Park oder Tokio Hotel.
Ihr seid zweieiige Zwillinge. In welchen Punkten ähnelt ihr euch? Welche Unterschiede gibt es?
In den meisten Dingen sind wir schon sehr gleich, zum Beispiel wenn es um unseren Humor oder unseren Geschmack geht. Unterscheiden tun wir uns trotzdem oft in den kleinen Dingen. Heiko denkt manchmal etwas weniger nach, Roman manchmal ein bisschen zu viel.
Wie anstrengend ist es denn, als Brüder zusammenzuarbeiten?
Es ist wahrscheinlich einfacher als mit jeder anderen Person, weil wir miteinander super direkt und ehrlich sprechen können. Und wenn wir etwas mal scheiße finden, dann wird da auch kein Blatt vor den Mund genommen. Aber durch diese „Reibung“ entsteht oft eine Menge Energie und die bringt uns meist zu einem Ergebnis, das wir beide mögen.
Wie beurteilt ihr eigentlich den Einfluss von Influencern – digital und im echten Leben?
Einflussreiche Personen gab es schon immer, nur hat sich die Plattform verändert. Durch Social Media wirkt und ist man noch greifbarer, ob das jetzt ein Fluch oder Segen ist, können wir nicht beantworten.
Was möchtet ihr euren Followern mitgeben?
Wir versuchen, unsere Fans mit der meist positiven Energie, die einfach in uns steckt, anzustecken.
Von Parodien über einen Kinofilm bis hin zu Musik: Ihr habt alles ausprobiert. Welches Feld reizt euch in Zukunft am meisten?
Musik, ganz klar. Das war schon immer unsere größte Leidenschaft, schon weit vor Youtube und so weiter.
Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Weiter an uns selbst arbeiten und herausfinden, wie unser jeweiliger Weg in Zukunft aussehen soll.
Die Lochis: Kapitel X – Die Abschlusstour: 28.9., Westfalenhalle, Dortmund
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