Keine Frage: Die Deutschen trinken gerne Bier. Im Jahr 2017 wurden hierzulande pro Kopf gut 100 Liter Gerstensaft geschlaucht, mehr konsumieren weltweit nur noch die Österreicher und die Tschechen. Einige der besten und erfolgreichsten Marken kommen dabei aus Nordrhein-Westfalen, ob regionale Spezialitäten wie Kölsch oder Alt, absatzstarke Premium-Pilsener aus dem Sauerland oder ehrliche Malocherbiere aus dem Ruhrgebiet. Viele der Brauereien bieten Besichtigungen an, bei denen man mehr über den hochinteressanten Herstellungsprozess des Getränks erfährt. Und Kostproben gibt es meistens auch noch. Hier sind unsere Empfehlungen.
Kölner Brauereien
Brauerei zur Malzmühle
In der Brauerei zur Malzmühle wird seit 1858 das leckere Mühlen Kölsch gebraut und wahlweise abgefüllt oder frisch ab Werk abgezapft im Brauhaus verkauft. Und das, obwohl das Gebäude im Zweiten Weltkrieg bis auf den Eingang vollständig zerstört wurde. Eine Führung durch die hauseigene Brauerei ist in der Malzmühle für bis zu 20 Personen möglich und dauert etwa 45 Minuten. Nach der Führung könnt ihr euch gemütlich im Brauhaus selbst niederlassen und den Durst stillen – ohne Tischreservierung gibt es hier keine Führung.
Brauerei zur Malzmühle, Heumarkt 6, Köln
Sünner Brauerei
Noch älter als die Malzmühle ist in Köln nur die Sünner Brauerei, die bereits 1830 gegründet wurde. Das Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Haupthaus in Kalk mit seiner charakteristischen Backsteinfassade ist dankenswerterweise von Bombeneinschlägen verschont worden und zählt heute zu den Industriedenkmälern Kölns. Einzelpersonen können an den Führungen donnerstags bis samstags teilnehmen, Gruppen ab zehn Personen können einen individuellen Termin vereinbaren. Ein Kölsch und ein Zwickel sind inklusive.
Sünner Brauerei, Kalker Hautpstraße 260–262, Köln
Brauerei Heller
Das Hellers ist eines der jüngsten Brauhäuser in der Domstadt. „Erst“ seit 1991 wird im Kwartier Latäng gebraut. Hausmarke ist, klar, Kölsch, aber auch Pils, Weißbier und Weizen schlummert in den Fässchen. Und sogar Altbier! Trotzdem ist die Brauerei noch nicht aus der Stadt gejagt worden und kann deswegen auch besichtigt werden. Gruppen bis 20 Personen können die Führung wahrnehmen, Junggesellenabschiede sind nicht erwünscht.
Brauerei Heller, Roonstraße 33, Köln
Auch interessant
Düsseldorfer Brauereien
Uerige Hausbrauerei
Zehn bis 20 Bierenthusiasten können sich durch die Düsseldorfer Traditionsbrauerei Uerige schlängeln und dem dunklen Altbier beim Werden und Gedeihen zuschauen. Natürlich nicht unkommentiert, sondern mit kundiger Führung. Im Anschluss gibt’s im Brauhaus selbst zur Stärkung Haxe mit Krautsalat und Brötchen und, versteht sich von selbst, ein erfrischendes Uerige. Ab in die Altstadt!
Uerige Hausbrauerei, Berger Straße 1, Düsseldorf
Brauerei Zum Schlüssel
Klein aber fein: Die Brauerei Zum Schlüssel ist die kleinste der vier traditionellen Altstadt-Brauereien in Düsseldorf. Das sagt aber nichts über die Qualität des Bieres aus, ganz im Gegenteil. Eine Besichtigung der Hausbrauerei ist unter der Woche abends – tagsüber ist Betrieb – oder am Wochenende für Gruppen ab zehn Personen möglich. Zwei Gläser Schlüssel sind im Preis enthalten.
Brauerei zum Schlüssel, Bolkerstraße 41–47, Düsseldorf
Auch interessant
Brauereien im Sauerland
Krombacher Brauerei | Kreuztal
Mit einem Ausstoß von gut 6 Millionen Hektoliter erfrischendem Pilsgetränk zählt die Krombacher Brauerei zur deutschen Bierspitze. Im Kreuztaler Stadtteil Krombach, gelegen an der Grenze vom Sauer- zum Siegerland, wird gesichert seit 1803 gebraut, vermutlich aber schon länger. Ein Einblick in den Betrieb der Großbrauerei ist alleine oder als Gruppe möglich. Besonders Durstige können sich im Anschluss an einem der sieben Selbstzapftische in der Krombacher Erlebniswelt niederlassen. Die berühmte Krombacher-Insel liegt übrigens nicht in Kreuztal selbst, sondern inmitten der einige Kilometer entfernten Wiehl-Talsperre.
Krombacher Brauerei, Hagener Straße 261, Kreuztal
Veltins Brauerei | Meschede
Im Mescheder Stadtteil Grevenstein ist seit 1824 die Veltins Brauerei beheimatet. Der Kassenschlager: Pils. Die Brauerei kann immer dienstags (außer an Feiertagen) um 9.30 Uhr besichtigt worden. Gruppen ab 20 Personen sollten sich anmelden, Einzelpersonen und kleinere Gruppen können ohne Voranmeldung auftauchen und etwas über die Pilsproduktion lernen.
Veltins Brauerei, An der Streue, Meschede
Warsteiner Brauerei | Warstein
Überhaupt ist das Sauerland die deutsche Pils-Hochburg: Nur wenige Kilometer von Meschede entfernt wird in Warstein – na was wohl? – Warsteiner gebraut. Führungen sind auf Anfrage und Verfügbarkeit möglich und dauern circa 90 Minuten. Im Preis enthalten sind eine Multimediavorführung und eine Rundfahrt durch die Brauerei, außerdem ein Zwei-Stunden-Zeitfenster im Anschluss, während dem ihr euch durch das gesamte Warsteiner Sortiment kosten könnt.
Warsteiner Brauerei, Zu Hause im Waldpark 1, Warstein
Auch interessant
Brauereien im Ruhrgebiet
Fiege Brauerei | Bochum
Fiege gehört zu Bochum wie der VfL oder der Starlight Express. Die Traditionsbrauerei in Familienhand braut seit dem 18. Jahrhundert in der Perle des Ruhrgebiets, ein Fiege Pils gehört zu jedem Bochumbesuch dazu. Die Brauereiführung „BrauKultTour“ findet unter der Woche nach Betriebsschluss ohne Voranmeldung statt, Gruppen sollten allerdings vorher reservieren. Im Anschluss werden die verschiedenen Sorten auf 27 Meter Höhe im Sudhaus gekostet.
Fiege Brauerei, Moritz-Fiege-Straße 1, Bochum
König-Brauerei | Duisburg
In Duisburg-Beeck ist die König-Brauerei heimisch, Hauptprodukt ist Königs Pilsener (KöPi). Besichtigungen werden täglich nachmittags und abends angeboten, beides nur mit Voranmeldung. Nach der abendlichen After-Work-Führung werden außerdem noch Schweinshaxe, Frikadelle und Currywurst serviert. Dazu gibt’s Pils, was auch sonst?
Königs-Brauerei, Friedrich-Ebert-Straße 308, Duisburg
Bergmann Brauerei | Dortmund
Die Bergmann Brauerei in Dortmund ist alter Hase und Neuling zugleich: Zwar wurde bereits 1796 eine Bergmann Brauerei gegründet, die ging allerdings Anfang der 1970er in einer anderen Brauerei auf. Die Rechte am Namen wurden 2005 von einem Dortmunder erworben und so die Brauerei neugegründet. Heute präsentiert die Marke sich als ehrliches Dortmunder Malocherbier. Feste Besichtigungstermine finden zweimal die Woche statt, für feste Gruppen von zehn bis 20 Personen ist der Freitag vorbehalten.
Bergmann Brauerei, Elias-Bahn-Weg 2, Dortmund
Auch interessant