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Wäre Solingen ein bisschen mehr wie San Fransico, würde man sofort verstehen, woher Suzan Köcher die Inspiration für ihren retrolastigen, leicht hippiesken, sicherlich esoterisch angehauchten und schlichtweg verzaubernden Folkpop nimmt.
Ihr stimmungsvolles Debütalbum „Moon Bordeaux“ entführt in vergangene Zeiten, in denen Blümchenkleider und psychodelische Gitarrenriffs noch an der Tagesordnung waren. Niemals verfällt die junge Sängerin dabei in wehleidige Nostalgie, vielmehr erhebt sie das Vintage-Gefühl ihrer Tracks zu etwas Kontemporärem. Es ist etwas Melancholisches, etwas Düsteres, etwas Echtes, was da zwischen ihren reichen, vielfältigen Arrangements mitschwingt. Wahrlich, man möchte sich in den von Köcher besungenen Löwenzahnfeldern wälzen, will sich im blutroten Wein ertränken, mit dem Zirkus die Stadt verlassen. „Moon Bordeaux“ ist die momentan wundersam schönste Platte im deutschen Musikbusiness, Suzan Köcher die wohl aufregend eigensinnigste Künstlerin. Lukas Vering
10.1.: Djäzz, Duisburg
15.1.: Stadtgarten, Köln